"76-Jährige fällt auf Schockanruf herein"
Wer aus heiterem Himmel mit einer Nachricht wie «Ihre Tochter hat einen Unfall verursacht und Fahrerflucht begangen» konfrontiert wird, ist zuerst einmal geschockt und kann kaum klar denken. Instinktiv will man helfen. Viele von uns meinen, das würde ihnen nie passieren und sie würden die Kriminellen dann schon erkennen. Aber aufgepasst: der psychische Schock und das professionelle Vorgehen der Anrufenden werden unterschätzt. Sowohl Frauen als auch Männer rufen an. Sie sprechen meistens Hochdeutsch, aber neu auch Schweizerdeutsch. Sie geben sich als Polizeibeamte, Mitarbeiterinnen der Staatsanwaltschaft oder als Ärzte aus und tischen eine raffinierte Lügengeschichte auf. Es ist ein Notfall und es pressiert immer. Anrufende reden schnell und überfordern die Opfer mit immer neuen Informationen. Sie wollen Geld. Sofort. Niemand soll informiert werden.
Wie schützen Sie sich? Die Polizei empfiehlt:
o Beenden Sie verdächtige Telefonanrufe sofort. Geben Sie keine Informationen zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen bekannt,
o Melden Sie sich bei der Polizei, Tel. 112 oder 117, und nehmen Sie nach einem Anruf umgehend Kontakt mit Familienangehörigen auf,
o Übergeben Sie nie Bargeld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
In Zürich registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 111 vollendete Betrugsfälle mit einem Schaden von 6,7 Mio. Franken. Auf Anfrage teilt die Polizei Basel-Landschaft mit, dass sie aktuell keine Meldungen über vollendete Betrügereien hat. Sie geht jedoch davon aus, dass viele Opfer aus Schamgefühl sich gar nicht bei der Polizei melden. Die Polizei Basel-Landschaft erhält jede Woche mehrere Meldungen wegen versuchten Schockanrufen. Für sie ist es wichtig, dass auch solche Fälle jeweils der Polizei gemeldet werden.